Was bedeutet Fehlerstrom-Schutz ?
Zunächst einmal ist es notwendig, sich die Funktionsweise und den Nutzen eines Fehlerstromschutzes in Erinnerung zu rufen. Dieses Reiheneinbau-Gerät befindet sich auf der Schalttafel zwischen dem Hauptschalter und den Leistungsschutzschaltern.
Der Zweck des FI-Schalters ist es, Personen vor Stromschlägen zu schützen, während die LS-Schalter dazu da sind, Überlastungen und Kurzschlüsse zu erkennen. Beide Geräte sind in der Lage, den Stromkreis gegebenenfalls zu unterbrechen.
Der FI-Schalter tut dies, wenn die Differenz zwischen dem ein- und ausgehenden Strom größer ist als sein Bemessungsfehlerstrom (in Milliampere), da Stromstärken über 50 mA für Menschen gefährlich werden können. In diesem Fall spricht man von einem Fehlerstrom.
Der Bemessungsstrom (in Ampère) entspricht der maximalen Stromstärke, die der Fehlerstromschutzschalter leiten kann. Dabei ist zu beachten, dass der Typ des FI-Schalters weder die Empfindlichkeit noch die Stromstärke beeinflusst. Ein Typ A kann 25A, 40A oder 63A aushalten, ebenso wie ein Typ AC.
Verschiedene FI-Schalter
Der FI-Schalter-Typ
Es gibt unterschiedliche Typen von FI-Schaltern für verschiedene Einsatzbereiche und Arten nachgeschalteter Geräte.
- Der AC-Typ ist für den Schutz von allgemeinen Stromkreisen vorgesehen, insbesondere für Steckdosen und Beleuchtungen, aber auch für die meisten Installationen (Herd, Kühlschrank, Lüftungsanlage usw.). Dieser Schutz erkennt Fehlerströme mit Wechselstromkomponente.
- Der A-Typ schützt spezielle Stromkreise, die für die Verbindung mit bestimmten Geräten vorgesehen sind. Dieser Schutz erkennt Fehlerströme mit Wechsel- und Gleichstromkomponenten.
- Typ F ist für den Schutz von Geräten vorgesehen, die empfindlich auf Mikrounterbrechungen reagieren (z. B. Gefrierschränke, Computer usw.). Man spricht hier von einem Schutz mit “hoher Immunität”. Er erkennt Fehler mit Wechsel- und Gleichstromkomponenten sowie hochfrequente Fehlerströme.
- Der Typ X-SI (X: je nach Hersteller unterschiedlicher Buchstabe) bietet Fehlerstrom-Schutz bei geglätteten Gleichströmen in Netzen, die von Frequenzumrichtern, Batterieladegeräten, Wechselrichtern für Photovoltaikanlagen und Notstromversorgungen erzeugt werden. Dieser Schalter gewährt ebenso Fehlerstromschutz in den für die Typen A, AC und F angesprochenenen Fällen.
Der Bemessungs-Fehlerstrom
Der FI-Schalter kann je nach Einsatzgebiet unterschiedliche Empfindlichkeit haben.
- Der 500 mA FI-Schalter wird am Anfang der elektrischen Anlage angebracht. Er wird in der Regel vom Energieversorger installiert.
- Der 300 mA FI-Schalter wird für den Schutz von Industrieanlagen verwendet, da er einen höheren Kriechstrom zulässt.
- Der 30 mA ist der am häufigsten installierte FI-Schalter, da er für den Schutz üblicher Installationen (Steckdosen, Beleuchtung, Herd, Lüftungsanlage, …) bestimmt ist.
- Der 10-mA FI-Schalter, welcher einen sehr geringen Leckstrom zulässt, wird an Orten verwendet, an denen das Risiko der Übertragung von Fehlerströmen besonders hoch ist (Schwimmbäder, feuchte Orte, …).
Das Kaliber und Abschaltvermögen
Die Abschaltung nach einem Fehler kann durch zwei Geräte erfolgen: einen FI-Schalter oder einen FI-LS-Schalter.
Der Unterschied zwischen den beiden Produkten besteht darin, dass der FI-LS-Schalter nicht nur die Abschaltung bei einem Fehlerstrom vornimmt, sondern die Geräte auch vor Überlastung und Kurzschluss schützt. Für weitere Einzelheiten zu diesen Schutzvorrichtungen verweisen wir Sie auf den Artikel “Elektrische Schutzelemente”.
Um das Kaliber des Schutzschalters zu wählen, muss man vor allem den Leitungsstrom kennen, der abgeschaltet werden soll. Die Größe muss immer größer oder gleich dem zu unterbrechenden Strom sein.
Nehmen wir als Beispiel eine Installation mit einem Leitungsstrom von 45 A. Der Schutzschalter muss vom Kaliber 63 A sein, da das Modell darunter 40 A hat und somit nicht in der Lage ist, den Stromkreis zu öffnen und im Fehlerfall korrekt zu unterbrechen.
Beispiele für Fehlerstromschutz-Geräte
Schutz gegen Fehlerströme.
Schutz gegen Fehlerströme
Schutz gegen Überlast und Kurzschluss durch den Leistungsschutzschalter and den das Fehlerstrommodul angeschlossen ist.